Nach dem krankheitsbedingten Abbruch bei der Zwei-Tages-Rundfahrt „General Patton“ in Luxemburg vor knapp zwei Wochen, startete Moritz Fußnegger im Trikot des Württembergischen Radsportverbandes bei der traditionsreichen „Tour du Valromey“ in Frankreich. Da Moritz aufgrund des fiebrigen Infektes nicht trainieren konnte, musste er hoffen, bei dieser parallel zur Tour de France stattfindenden 4-Tages-Rundfahrt, bestmöglich durchzukommen. Seine praktische Gesellenprüfung zum Bäcker konnte er allerdings einen Tag vor Abfahrt in die französischen Alpen bereits erfolgreich ablegen.
Am Anreisetag vergangenen Donnerstag wurden die Fahrer rund um Moritz in den französischen Alpen bei 5°C und Regen empfangen, keine guten Voraussetzungen für die 5 Baden-Württemberger. Zumal sich der junge 06 Fahrer immer noch mit seiner Erkältung herumzuplagen hatte.
Die erste Etappe führte über 105 km von Bettant nach Roussillon. Bei Regen und Temperaturen um die 10°C fuhren die insgesamt rund 100 Fahrer mit einem knappen 47-er Schnitt dem Ziel entgegen. Einzig ein Belgier setzte sich vom Feld ab und überquerte ungefährdet als erster die Ziellinie. Moritz kam mit dem Feld als 30ster in Ziel.
Die zweite Etappe führte am nächsten Tag von Dortant nach Genissiat Injoux über 93 km. Bei immer noch kühlen Temperaturen und Nebel mussten die U19 Fahrer die ersten Berge überwinden. Hier konnte sich Moritz schon wesentlich in der Tageswertung verbessern und durchfuhr als 11er und somit zweitbester Deutscher das Ziel.
Die dritte Etappe war die schwerste Etappe dieser 4-Tages-Rundfahrt, ging es doch nun über den härtesten Berg der Rundfahrt den Col de la Grand Colombier, der vor zwei Jahren schon Teil der Tour de France war. Hier fand der frischgebackene Bäckergeselle wieder zu seiner alten Form und überquerte diese Hürde mit der ersten Gruppe. Am Ende der knapp 92 km fuhr er als guter 19. durchs Ziel und schob sich in der Gesamtwertung auf Platz 11 mit einem Rückstand von rund 20 Sekunden auf Platz 2.
Die letzte Etappe führte von Artemare nach Hauteville über 106 km
Moritz attackierte früh und setzte sich in der Spitzengruppe lange Zeit fest. Diese Gruppe wurde allerdings wieder gestellt. Moritz konnte aber dennoch in der ersten Gruppe diese Etappe beenden und fuhr als 9ter durchs Ziel. Dies bedeutete in der Endabrechnung Platz 11 für den jungen Möhringer, der damit der beste Deutsche war: „Ich bin mit meiner Leistung im großen und ganzen zufrieden“, kommentierte Moritz am Ende „zumal ich erkältet war und halb krank gestartet bin. Zum Schluss ging es dann immer besser.“
Nun wartet die Deutsche Bergmeisterschaft in Berchtesgaden am kommenden Samstag auf den für den Radsportverein 06 Schwenningen startenden Fußnegger, bevor es am Sonntag zum nächsten Bundesligarennen nach Ingolstadt geht.
Erneut im Sattel saßen die Geschwister Kathrin-Doris und Filipp Firnkorn tags darauf im rheinland-pfälzischen Bolanden beim Radklassiker um den „Großen Preis vom Donnersberg". Filipp startete im Rennen der Junioren über 85,8 km. Der Rundkurs mit einem langen und schweren Anstieg musste von den Fahrern elf mal bewältigt werden, wobei die schwüle Hitze manchen zum Aufgeben zwang. Filipp kämpfte sich jedoch bis zum Ende durch und wurde in dem starken Fahrerfeld am Ende auf Rang 17 klassifiziert. Kathrin-Doris Firnkorn steckte noch merklich das Bergzeitfahren vom Vortag in den Beinen. Die Jugendfahrerin kam in ihrem Rennen als 32. ins Ziel.
Bild: Kathrin-Doris Firnkorn vom Radsportverein 1906 Schwenningen siegt beim Bergrennen in Spaichingen-
Am vergangenen Samstag gingen die RSpV-Fahrer Werner Beha, Filipp Firnkorn und Kathrin-Doris Firnkorn in Spaichingen beim traditionellen Bergzeitfahren auf den Dreifaltigkeitsberg an den Start. Bei kühlem und regnerischem Wetter kämpfte sich Senioren-Fahrer Werner Beha die 4,2 km lange Strecke über neun Kehren kraftvoll nach oben und wiederholte souverän seinen Vorjahressieg in der Altersklasse der Senioren 3. Den zweiten Sieg für die 06-er an diesem Tag schaffte Kathrin-Doris Firnkorn, die in der weiblichen Jugend alle ihre Mitfahrerinnen hinter sich ließ. Auch Filipp Firnkorn fuhr aufs Treppchen. In der Junioren-Klasse musste er sich nur einem Konkurrenten geschlagen geben und erkämpfte sich den zweiten Platz. Trotz dieser Erfolge verpasste das Trio in der Mannschaftswertung als viertplatziertes Team das Treppchen knapp um wenige Sekunden.
Bei der Tour Transalp über sieben Etappen von Mittenwald nach Arco kam Peter Brommler vom Radsportverein 1906 Schwenningen mit seiner Partnerin Isabella Jungfer im Mixed-Wettbewerb auf den 33.Rang.
Weitere Info:
Die diesjährigen Straßenmeisterschaften der Nachwuchsklassen wurden am Sonntag in Queidersbach/Rheinland-Pfalz ausgefahren.
Der junge U19 Fahrer des RSpV06 Schwenningen Moritz Fußnegger hatte sich nach seinen beachtlichen Erfolgen in den vergangenen Bundesligarennen bzw. UCI-Rundfahrten viel vorgenommen und war entsprechend hoch motiviert.
Das Rennen der U19 Fahrer startete um 8.45 Uhr als erstes Rennen des Tages und ging über eine anspruchsvolle Renndistanz von 126km mit einem noch anspruchsvolleren Höhenprofil. Leider musste das gesamte Rennen von den mehr als 250 Fahrer starken Feld im Dauerregen bei 15°C Temperatur gefahren werden, was von allen Teilnehmern viel abverlangte.
Moritz fuhr von Anfang an im Feld vorne mit. Er hatte vom Trainer des Württembergischen Radsportverbandes die Aufgabe mit auf den Weg bekommen, Lennard Kemna, den derzeit besten Nationalfahrer der Deutschen, zu decken und im Auge zu behalten. Bis Runde 5, der insgesamt 9 Runden, tat sich nicht viel. Alle Fahrer versuchten, ihre Kräfte weitgehend zu schonen. Durch den starken Regen war die Sicht zeitweise stark eingeschränkt und keiner der Fahrer wollte einen Sturz oder ähnliches bei den einzelnen Abfahrten riskieren. Dann versuchte sich, eine Zweiergruppe vom Feld abzusetzen. Diese wurde aber schon nach kurzer Zeit von einer 7 köpfigen Verfolgergruppe, in der sich auch Moritz befand, verfolgt. Im weiteren Rennverlauf konnten aber beide Gruppen vom Feld wieder eingeholt werden.
In der letzten Rennrunde, die den Fahrern noch mal alles abverlangte, versuchte der junge Schwenninger, sich an die Spitze des Feldes zu setzen und führte das Feld bereits kurz nach der letzten Start-/Zieldurchfahrt an. Beim letzten Anstieg setzte sich Moritz deutlich vom Feld ab und fuhr alleine dem Ziel entgegen, das noch in 3.000m Entfernung lag. Allerdings tauchte nach der Abfahrt plötzlich Jonas Bokeloh vom Team LV Niedersachsen am Hinterrad von Moritz auf. Bokeloh gilt als Sprintspezialist und versuchte, Moritz auf den letzten Metern das Leben schwer zu machen. Fußnegger und Bokeloh fuhren fast gleichauf in die Zielgerade ein und es kam zu einem äußerst spannenden Kopf an Kopf Sprint auf den letzten Metern. Moritz kämpfte bis zum äußersten, musste sich aber dem wohl besten Sprinter der U19 Klasse um gerade einmal eine halbe Radlänge geschlagen geben und fuhr als knapper zweiter den Vizemeistertitel bei diesem Rennen aus.
Mit diesem Ergebnis kann Moritz sehr zufrieden sein, zählt er doch nun mit dem Erreichen des Vizemeistertitels endgültig zu den Top-Fahrern seiner Altersklasse in Deutschland.
Kommendes Wochenende wird Moritz wieder ins Nationaltrikot schlüpfen, um beim 8. Nations Cup in Luxemburg teilzunehmen.
Bei der Deutschen Straßenmeisterschaft der Profis in Baunatal konnte André Greipel vom Team Lotto-Belisol seinen Titel verteidigen. Er siegte im Massensprint knapp vor John Degenkolb vom Team Giant-Shimano. Der Deißlinger Ralf Matzka vom Team NetApp-Endura konnte in diesem Massensprint um die Deutsche Straßen-Meisterschaft den siebten Rang belegen.
Teams/Vereine/Fahrer